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Songs lernen
Wir beginnen mit zwei sehr einfachen Akkorden. Einem Em und einem Asus2 Akkord. Das sind nicht nur die einfachsten Akkorde für Anfänger, sie klingen auch sehr schön. Zudem bieten sie eine wichtige Grundlage und Vorbereitung für das Erlernen weiterer Akkorde.
Wir sehen auf der Grafik die zwei Akkorde auf ein Griffbrett gezeichnet. Für den Em-Akkord benötigen wir den Mittelfinger (M) und den Ringfinger (R). Dabei kommt der Mittelfinger auf die zweite Saite von oben. Das ist die A-Saite. Der Ringfinger kommt auf die dritte Saite von oben. Das ist die D-Saite.
Der Em-Akkord wird auch mit Zeigfinger und Mittelfinger gegriffen. Zu Beginn lernen wir jedoch die Variante mit Mittelfinger und Ringfinger. Da wir damit auf beide Seiten zwei Finger frei haben, bleiben wir flexibler. Das werden wir bei den nächsten Akkorden gleich selber sehen.
Alle sechs Saiten klingen.
Die Töne des Em-Akkordes heissen:
Mittelfinger = H
Ringfinger = E
Der Asus2-Akkord wird genau gleich gegriffen wie der Em, nur eine Saite tiefer. Der Mittelfinger (M) kommt im zweiten Bund auf die dritte Saite von oben. Das ist wieder die D-Saite. Und der Ringfinger (R) setzen wir im zweiten Bund auf die vierte Saite von oben. Das ist jetzt die G-Saite.
Die Besonderheit beim Greifen dieses Akkordes liegt auf der tiefen E-Saite. In der Grafik oben sehen wir dort ein Kreuzchen. Dieses Kreuz bedeutet, dass diese Saite nicht klingen soll. Sie gehört nicht zum Akkord. Also dämpfen wir diese tiefe E-Saite mit dem Daumen ab. Dafür schieben wir den Daumen über das Griffbrett, gerade so weit, dass wir die tiefe E-Saite leicht berühren. Dadurch wird sie abgedämpft.
Die Töne des Asus2-Akkordes heissen:
Mittelfinger = E
Ringfinger = A
Beim Anschlagen des Akkordes Asus2 klingen 5 Saiten.
Wie man die tiefe E-Saite mit dem Daumen abdämpft, erkläre ich auf Saiten abdämpfen ausführlicher und im folgenden Video zeige ich es ebenfalls:
Gingen wir nach der Tonleiter, müssten wir mit C und D-Dur beginnen (C, D, E, F, G, A, H, C). Was auch häufig getan wird. Allerdings ist der C-Dur Akkord für einen Anfänger ein recht schwieriger Akkord, da man die Finger bereits über drei Bünde dehnen muss. Vielen gelingt das nicht auf Anhieb, und so sind sie bereits nach der ersten Lektion demotiviert und wollen nicht weitermachen.
Ich finde, Em und Asus2 sind hier die bessere Wahl.
Asus2 klingt vielleicht für einen Anfänger etwas seltsam, und er gehört auch nicht zu den Basisakkorden dazu. Da er aber genau gleich gegriffen wird wie der Em-Akkord, können wir mit wenig Aufwand bereits einen zweiten Akkord lernen. Das motiviert.
Und eine weitere Schwierigkeit greifen wir mit diesem Akkord auf. Das Abdämpfen der tiefen E-Saite. Ich finde, das sollte man von Anfang an in die Übungen einbauen.
Ein weiteres Positivum ist, die beiden Akkorde liefern uns eine gute Grundlage und Vorbereitung für zwei weitere Akkorde. Den E-Dur und den Am-Akkord, die wir als nächstes lernen.
Wir sehen sofort, dass Mittel- und Ringfinger (M + R) genau gleich aufgesetzt werden wie bei den ersten Akkorden Em und Asus2, die wir bereits gelernt haben. Diese zwei Finger können wir also liegen lassen und jetzt nur den Zeigfinger (Z) im ersten Bund auf die nächste leere Saite legen. Und schon haben wir je einen neuen Akkord erhalten.
Die Grafik links zeigt uns wie der E-Dur-Akkord gegriffen wird. Der Zeigfinger (Z) kommmt im ersten Bund auf die G-Saite, die vierte Saite von oben. Das ist der Ton Gis oder Ab. Der Mittelfinger (M) auf die A-Saite (zweite Saite von oben) im 2. Bund und der Ringfinger (R) auf die D-Saite im 2. Bund direkt darunter.
Die Töne des E-Dur-Akkordes heissen:
Mittelfinger = H
Ringfinger = E
Zeigfinger =
Gis/Ab
Beim Am-Akkord kommt der Zeigfinger im ersten Bund auf H-Saite, die fünfte Saite von oben. Das ist der Ton C.
Auch hier beachten wir das Kreuzchen auf der tiefen E-Saite, wie schon oben beim Asus2 beschrieben. Die tiefe E-Saite soll bei diesem Akkord nicht mitklingen. Also wird sie abgedämpft.
Die Töne des Am-Akkordes heissen:
Mittelfinger = E
Ringfinger = A
Zeigfinger =
C
Auf der Grafik des C-Dur Akkordes sehen wir, dass zwei Finger gleich liegen wie beim Am-Akkord, den wir schon gelernt haben. Siehe weiter oben. Also Zeigfinger (Z) und Mittelfinger (M). Gehen wir nun von diesem Am aus, können wir diese zwei Finger liegen lassen und brauchen nur den Ringfinger (R) in den 3. Bund auf die A-Saite zu verschieben. Und schon haben wir einen C-Dur-Akkord.
Die Töne des C-Dur-Akkordes heissen:
Zeigfinger = C
Mittelfinger = E
Ringfinger = C
Beim C-Dur-Akkord sehen wir wieder das Kreuzchen auf der tiefen E-Saite. Also auch hier die Saite abdämpfen.
Auf der rechten Grafik sehen wir den G-Dur-Akkord mit drei Fingern gegriffen aufgezeichnet. Will man vom C-Dur aus auf G wechseln, ist das die einfachere Variante, weil wir Mittel- und Ringfinger in derselben Position behalten können und nur einen Saitensatz nach oben verschieben müssen.
Der Zeigfinger hebt sich und der kleine Finger geht auf die hohe E-Saite.
Wahlweise kann das auch der Ringfinger statt der kleine Finger sein und anstelle von Mittel- und Ringfinger werden Zeig- und Mittelfinger genommen.
Die erste Variante ist etwas schwieriger, da wir die Finger ziemlich dehnen müssen. Allerdings sind wir mit diesem Fingersazt flexibler, weil der Zeigfinger frei bleibt.
G-Dur-Akkord mit 4 Fingern
Der G-Dur-Akkord ist grundsätzlich ein schwieriger Akkord und braucht mehr Übung als andere Akkorde. Einerseits, weil wir meist alle Finger wechseln müssen, kaum mal einen liegen lassen können, wenn wir von einem anderen Akkord kommen. Andererseits, weil es mehrere Möglichkeiten gibt diesen Akkord zu spielen.
Töne des G-Dur-Akkordes heissen:
Mittelfinger = G
Zeigfinger = H
Ringfinger = D
Kleiner Finger = G
Der volle Klang des G-Durs mit 4 Fingern gegriffen, ist bei vielen Gitarristen besonders beliebt.
Je nachdem, was wir spielen möchten, kann die ein oder andere Variante die bessere Wahl sein. Möchten wir z.B. einen lieblicheren Klang erzielen, würde ich die 3-Finger-Variante, also ohne H wählen. Mit dem Ton H erzeugen wir einen etwas rauheren Klang.
Oft spielt es auch eine Rolle, von welchem Akkord wir auf den G-Dur kommen oder welchen wir nach dem G-Dur spielen. Wenn der Song eine gewisse Geschwindigkeit fordert, so wählt man meist den kürzesten Weg für den Wechsel. Wie oben beschrieben, vom C-Dur aus ist der kürzeste Weg zum G-Dur die 3-Finger-Variante.
Tipp:
Am besten alle Varianten lernen, um flexibel zu bleiben.
Auf der linken Grafik sehen wir einen D-Dur-Akkord. Es fällt auf, dass der Ringfinger (R) auf derselben Position liegt, wie beim G-Dur-Akkord, welcher mit 4 Fingern gegriffen wird. Also auf der H-Saite, auf dem Ton D.
Greifen wir nun diesen G-Dur-Akkord, können wir beim Wechsel auf den D-Dur-Akkord den Ringfinger (R) liegen lassen. Das erleichtert uns das Positionieren der anderen Finger, die sich nun lösen. Zeig- und Mittelfinger bewegen sich nach unten. Dabei wird der Zeigfinger (Z) auf die G-Saite im 2.Bund gelegt und der Mittelfinger auf die hohe E-Saite, ebenfalls im 2. Bund.
Die Töne des D-Dur-Akkordes heissen:
Zeigfinger = A
Mittelfinger = Fis/Gb
Ringfinger = D
Die rechte Grafik zeigt uns den A-Dur Akkord. Diesen kann man mit verschiedenen Fingersätzen greifen. Also auch mit Mittelfinger, Ringfinger und kleinem Finger oder wie ein D7..
Zum Erlernen des A-Dur-Akkordes möchte ich zwei Wege aufzeigen. Zuerst die einfachste Möglichkeit. Wir greifen einen Asus2-Akkord. Diesen haben wir in der ersten Lektion gelernt. Siehe ganz oben. Von diesem Akkord aus brauchen wir jetzt nur noch den kleinen Finger im gleichen Bund auf die nächste leere Saite zu legen. Auf die H-Saite. Und schon ergibt sich der neue Akkord A-Dur.
Die zweite Variante, wir greifen den D-Dur, den wir eben gelernt haben und wechseln von hier aus auf den A-Dur wie er in der Grafik rechts aufgezeichnet ist. Dabei bleibt der Ringfinger (R) in der Position und wird nur leicht nach links verschoben in den 2. Bund und Zeig- und Mittelfinger kommen auf die Saiten darüber.
Also nur eine leichte Verschiebung ist nötig.
Die Töne des A-Dur-Akkordes heissen:
Zeigfinger = E
Mittelfinger = A
Ringfinger =
Cis/Db
Der Dm-Akkord gehört zu den etwas schwierigeren Akkorden, weil wir die Finger über drei Bünde dehnen müssen. Ähnlich wie beim C-Dur-Akkord. Er kommt in Popsongs nicht so häufig vor wie andere Grundakkorde. Dennoch ist er ein wichtiger Akkord und eine gute Fingerübung. Wir finden ihn z.B. in Love Yourself von Justin Bieber oder bei Blinding Lights von The Weeknd.
Der Zeigfinger (Z) kommt in den ersten Bund auf die hohe E-Saite, die unterste Saite. Den Mittelfinger (M) legen auf die G-Saite im zweiten Bund, das ist die drittunterste Saite und den Ringfinger (R) auf die H-Saite im 3. Bund, die zweitunterste Saite.
Falls das Dehnen über die drei Bünde noch nicht klappt, kann anstelle des Ringfingers (R) auch der kleine Finger (K) genommen werden. Beim Fingerpicking wird das bei vielen Songs sogar wichtig sein, damit der Ringfinger frei bleibt für andere Töne. Oder auch, wenn ich zum Beispiel vom Dm auf den C-Dur Akkord wechsle. Der kürzere Weg wird mit dem kleinen Finger sein.
ÜBUNGS-TIPPS
Wir können von Akkorden ausgehen, die wir bereits kennen, und die dem Greifen des Dm-Akkordes ähnlich sind. Zum Beispiel den Am-Akkord. Wir sehen, die Fingerhaltung ist praktisch identisch mit dem Dm. Vom Am-Akkord aus gehen wir mit dem Fingersatz einfach eine Saitenlage tiefer. Jetzt liegen Zeig- und Mittelfinger bereits auf dem Dm. Folglich muss ich nur noch den Ringfinger (R) in den 3. Bund auf derselben Saite schieben und schon habe ich einen Dm-Akkord.
Wenn du bereits den G-Dur-Akkord mit vier Fingern greifen kannst, ist auch diese Ausgangslage eine Möglichkeit abzuleiten. Und zwar können wir den Ringfinger liegen lassen.
Auf der Grafik sehen wir zwei Kreuzchen. Einmal auf der tiefen E-Saite und auf der A-Saite. Das sagt uns, dass diese Saiten nicht klingen sollen. Sie gehören nicht zum Akkord. Die tiefe E-Saite dämpfen wir mit dem Daumen ab. Das haben wir bereits bei anderen Akkorden gelernt. Siehe ansonsten nochmals beim D-, A-Dur oder Am-Akkord nach, die ich weiter oben beschrieben habe.
Die A-Saite abdämpfen ist schwieriger. Wir versuchen sie einfach nicht zu treffen beim Strummen.
Die Töne des Dm-Akkordes heissen:
Zeigfinger = F
Mittelfinger = A
Ringfinger =
D
Und die leere D-Saite als weiteres D.
Da dieser Akkord schwieriger ist als die anderen Grundakkorde, habe ich die Erklärungen auf einer separaten Seite zusammengefasst. Ich zeige dir verschiedene Varianten, wie du den F-Dur mit und ohne Barré greifen und üben kannst.
Eine Übersicht der wichtigsten Basisakkorde. Auch zum Herunterladen und Ausdrucken.
Auf bunte-noten.de kann man den gewünschten Akkord anklicken und gleich seine Klangfarbe hören.
Bei Gitarrenbeginner.de. Auch zum Herunterladen und Ausdrucken.